Der “richtige” Palm Drive in Santa Clara

Sonne. Palmen. Mädels im Bikini. So können Unis auch aussehen. Zumindest hier in Kalifornien. „Wir sind eine eher kleine Uni“, erklärt uns eine Studentin, die uns eine kurze Führung über den Campus der Santa Clara University gibt. Kurz, weil wir schon spät dran sind. Eine kleine Odyssee liegt hinter uns.

Morgens heißt es wieder Koffer packen und auschecken. Wir verlassen San Francisco, zumindest für kurz. In zwei schwarzen Vans geht es Richtung Süden. Eigentlich wollten wir heute ins Silicon Valley, unser Ziel: Facebook. Doch die Macher des weltweit größten sozialen Netzwerkes haben uns in letzter Minute abgesagt. Der Grund: Das Profil unseres Studiengangs reicht für eine Führung nicht aus.

Nicht nur die Burger sind in Amerika XXL, sondern auch die Autos lassen sich nicht mit den unseren in Deutschland vergleichen. In Downtown holen unsere vier Fahrer unseren reservierten Chrysler und Chevrolet ab und treffen dabei auf Dmitry, den netten russichen Autovermieter. Der ist zwar gut zum Plaudern aufgelegt, aber vergisst dabei, uns eine Einweisung in die Handhabung der Wagen zu geben. Zumindest, wo sich die Handbremse befindet, sollte man in den steilen Straßen San Franciscos aber wissen. Falls nicht, hat man nämlich ein Problem und vielleicht bald auch einen Krampf im Fuß, weil man 15 Minuten auf der Bremse steht und selbst die Einheimischen nicht wissen, wo sich die „Handbreak“ befindet.

“Klassenzimmer” in der Santa Clara University

Viel später als geplant kommen wir doch noch los und kämpfen uns durch den Großstadtdschungel, wo weder rechts vor links gilt, noch eine rote Ampel unbedingt bedeutet, dass man anhalten muss. Den Highway 101 geht es für uns in Richtung Süden nach Santa Clara. Dort haben wir uns sowohl mit Studenten als auch mit Journalisten aus der Bay-Area verabredet, um uns in einem Workshop mit ihnen über den Zusammenhang zwischen Religion, Politik und Journalismus auszutauschen – für uns besonders wichtig: die Rolle der Medien im US-Wahlkampf. Doch als wir erwartungsvoll an unserem vermeintlichen Ziel ankommen, ist von unserer Ansprechpartnerin Sally weit und breit nichts zu sehen. Wie auch – wir sind auf dem falschen Campus gelandet, wie sich nach einigem Hin und Her herausstellt. Schade, weil so unsere Pläne etwas durcheinander geworfen werden.

Trotzdem ist der Workshop sehr gelungen, nicht zuletzt durch unsere kleine „Delegation“. Thomas, Jonas und Sebastian vertreten uns mit einer Präsentation zur deutschen Perspektive auf den US-Wahlkampf hervorragend. (Danke Jungs! ) Anschließend geht es noch in die Mensa zum Starbucks-Kaffee-Schlürfen und dann mit knurrenden Mägen in Richtung Monterey. Wer es bisher nicht wusste, Monterey liegt direkt am Pazifik. Und wo Meer ist, da gibt es auch Fisch. Und Hummer. Und Krabben. Und für den, der das nicht mag, Burger und Pasta. Bei Crabby Jim’s lassen wir den Tag bei Kaminfeuer und Blick aufs Meer gemütlich ausklingen.

von Wiebke H. und Christine H.